Einbindung mobiler NEA Netzersatzanlagen

Einbindung einer mobilen Netzersatzanlage (z.B. während einer Wartung)

Die Sicherheitsstromversorgung muss im Normalfall zu jeder Tages- und Nachtzeit automatisch zur Verfügung stehen, mindestens aber während der Benutzungszeit. Bei Krankenhäusern ist die Nutzungszeit 24 h an 365 Tagen. Wenn in einer baulichen Anlage nur ein Aggregat für die Sicherheitsstromversorgung vorhanden ist – so wie dies in den meisten Gebäuden der Fall sein dürfte – muss für die Zeiten, in denen das stationäre Aggregat nicht zur Verfügung steht (z. B. bei Wartungsarbeiten oder Reparaturen), eine Reserveeinspeisung zur Verfügung stehen, sofern das Gebäude nicht geräumt werden kann. Diese Einspeisung wird mindestens für den Anschluss mobiler Stromerzeuger genutzt.

Auch ein mobiles Notstromaggregat muss bei einem Netzausfall – genau wie das stationäre – automatisch von Netz- auf Generatorbetrieb umschalten. Das bedeutet, dass das mobile Aggregat bei Netzausfall automatisch gestartet werden muss und der Netzkuppelschalter in der Schaltanlage automatisch ausgeschaltet werden muss. Bei Netzwiederkehr muss der ganze Vorgang auch wieder automatisch umgekehrt ablaufen. Dazu ist eine zusätzliche Steuerung und im Idealfall ein zusätzlicher Generatorschalter erforderlich. Es geht zwar auch ohne, aber die Steuerung wird etwas komplizierter und die Verriegelung Netz – Generator ist nicht so sicher.

Diese Notstromsteuerung soll so einfach wie möglich sein, sodass jedes beliebige mobile Stromaggregat angeschlossen werden kann, das über einen Fernstarteingang verfügt. Wenn die stationäre Notstromschaltanlage über keinen zusätzlichen Generatorschalter verfügt, ist in dem mobilen Aggregat ein eigener Generatorschalter erforderlich, der selbst zuschaltet.

Die Notstromsteuerung für die mobile Netzersatzanlage muss vollständig unabhängig von der Steuerung des stationären Aggregates sein. Das heißt, es dürfen keine Mess- oder Steuerspannungen aus dem Schaltschrank des stationären Aggregates verwendet werden. Außerdem darf die Steuerung nicht auf ein bestimmtes mobiles Aggregat zugeschnitten sein, also auch hier darf keine Mess- oder Steuerspannung vom mobilen Aggregat verwendet werden, um z. B. den Netzkuppelschalter anzusteuern. Die Steuerung für das mobile Aggregat und den Netzkuppelschalter muss auch dann funktionieren können, wenn das stationäre Aggregat einschließlich Steuerung und Schaltschrank quasi nicht mehr vorhanden ist. Das kann z. B. passieren, wenn am stationären Aggregat der Anlasser ausgebaut wird und dazu die Start- und Steuerbatterie abgeklemmt wird.

Eine mögliche Steuerungsvariante ist Folgende:

Mit einem Schlüsselschalter wird die Ansteuerung vom stationären auf das mobile Aggregat umgeschaltet. Der Schlüsselschalter muss die Befehle „Ein“ und „Aus“ sowie die Rückmeldungen „Ein“ und „Aus“ des Netzkuppelschalters von der stationären Steuerung auf die Zusatzsteuerung umschalten, und zwar allpolig. Dies ist notwendig, um Rückwirkungen in jeder Richtung auszuschließen.

Ansteuerung des Kuppelschalters:

Der Kuppelschalter muss bei einem vollständigen Netzausfall sicher ausgeschaltet werden können. Wenn kein zusätzlicher Generatorschalter vorhanden ist, kann die Generatorspannung dazu nicht verwendet werden. Somit ist es entweder erforderlich, eine eigene unabhängige und batteriegepufferte Steuerspannung zu schaffen oder auf eine bestehende Steuerspannung zurückzugreifen (z. B. 60 V oder ZSV-Spannung).

Die Spannung ist natürlich auf die Spannung des Auslösers im Kuppelschalter zu wandeln. Wenn ein zusätzlicher Generatorschalter zur Verfügung steht, kann die Generatorspannung verwendet werden. Die Spannung ist auch hier ggf. auf die Spannung des Auslösers im Kuppelschalter zu wandeln.

Die Spannung für den Motorantrieb des Netzkuppelschalters kann von der Normalnetzschiene kommen, wie dies normalerweise ohnehin der Fall ist.

Funktionsbeschreibung Notstromsteuerung

Variante mit zusätzlichem Generatorschalter:

Bei Netzausfall vor dem Netzkuppelschalter wird der Netzkuppelschalter abgeschaltet. Wenn dieser „Aus“ und die SV-Schiene spannungslos sind, wird der Fernstartbefehl an das mobile Aggregat gegeben. Es sollten Verzögerungen eingebaut werden, damit ein Netzwischer nicht zu ungewollten Schaltungen führt, wenn der Netzkuppelschalter auf „Ein“ steht.

Bei Netzwiederkehr vor dem Netzkuppelschalter wird nach einer Netzberuhigungszeit der zusätzliche Generatorschalter ausgeschaltet und der Fernstartbefehl wieder abgeschaltet. Wenn das mobile Aggregat abgeschaltet hat (SV-Schiene ist spannungsfrei), wird der Kuppelschalter wieder eingeschaltet.

Variante ohne zusätzlichen Generatorschalter:

Bei Netzausfall vor dem Netzkuppelschalter wird der Netzkuppelschalter abgeschaltet. Wenn der Netzkuppelschalter „Aus“ und die SV-Schiene spannungslos sind, wird der Fernstartbefehl an das mobile Aggregat gegeben. Es sollten Verzögerungen eingebaut werden, damit ein Netzwischer nicht zu ungewollten Schaltungen führt.

Die Steuerung kann einfach mit ein paar Schützen, Zeitrelais und Spannungswächtern aufgebaut werden. Natürlich sollten noch einige Schutzverriegelungen vorhanden sein, sodass z. B. der „Ein“-Befehl des Netzkuppelschalters verriegelt ist, solange auf der SV-Schiene Spannung ist, oder der Fernstart blockiert ist, solange der Netzkuppelschalter eingeschaltet ist, usw..

Eine Synchronisierung des Netzkuppelschalters sollte nicht vorgesehen werden, weil dies die Steuerung zu komplex und zu abhängig vom mobilen Aggregat macht. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit eines Netzausfalls während des Betriebs am mobilen Aggregat relativ gering, sodass im Fall eines Falles die zweite Unterbrechung der SV-Schiene bei Netzwiederkehr durchaus hingenommen werden kann.